Die Gesellschaft. Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs war es ein Abenteuer, ein Unternehmen zu gründen: Deutschlands Städte waren größtenteils zerstört, und die Kontrollen der Besatzungsmächte machten den Pionieren das Leben schwer. Hans Lenze nahm die Herausforderung an - und gründete in Hameln die Handelsgesellschaft "Stahlkontor Weser GmbH". Was mit dem Verkauf von Beständen aus der Rüstungsproduktion begann, entwickelte sich bis 1957 zur Maschinenfabrik "Hans Lenze KG". "Im Handel liegt zwar Gold, aber man sollte doch versuchen, sich in die Industrie einzuschalten", schrieb Hans Lenze damals.
Dieses Einschalten gelang Lenze, indem er die Lizenz zur Alleinherstellung eines Drehstrommotors, des so genannten Alquist-Wicklers, erwarb. Mitte der 60er Jahre setzte die Lenze-Gruppe mit 850 Mitarbeitern bereits umgerechnet 20 Millionen Euro um und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zum Spezialisten für Antriebstechnik mit Vertriebskontakten im In- und Ausland.
1999 übernahm die Lenze-Gruppe die AC Technology Corporation in Uxbridge (USA). Heute verfügt das Unternehmen außerdem über Gesellschaften in Europa und Asien. 2001 entstand aus der Lenze Holding GmbH & Co. KG die Lenze AG, die sich aber weiter in Familienbesitz befindet.
Produkte, Dienstleistungen und Marktbedeutung. Die Mitarbeiter des Konzerns arbeiten an Produkten, Lösungen, Systemen sowie Dienstleistungen für mechanische und elektronische Antriebe - sie forschen, produzieren, beraten, installieren und reparieren. Mehr als 300 Mitarbeiter sind in der Forschung und Entwicklung tätig.
Das Produktspektrum umfasst Frequenzumrichter, Servo-Antriebe, Getriebemotoren, Motoren, Kupplungen und Bremsen. Im Jahr 2004 führte das Unternehmen eine neue "intelligente" Antriebs- und Automatisierungstechnik unter dem Namen L-force ein. Außerdem bietet Lenze Automatisierungslösungen einschließlich der Software sowie Visualisierung und Steuerung, Verbindungstechnik und die Errichtung komplexer Schaltanlagen an.
2006/2007 erreichte die Lenze AG einen Umsatz von 587 Millionen Euro, macht aber zum Ertrag traditionell keine Angaben.
Standorte und Mitarbeiter. Der Konzern beschäftigt rund 3.200 Mitarbeiter in 60 Ländern, von denen etwa 1.900 in Deutschland tätig sind. Der Hauptsitz des Unternehmens ist bei Hameln, die größten deutschen Standorte in Aerzen und Extertal. Außerdem gibt es Niederlassungen in Asten in Österreich sowie im chinesischen Schanghai und in Uxbridge in den USA.
Karriere bei der Lenze AG. Typische Karrierewege gibt es nicht. Wer will und entsprechend qualifiziert ist, kann zwischen Geschäftsbereichen und Funktionen wechseln. Führungskräfte werden als Verantwortliche für Teams eingesetzt oder sind für die Betreuung einzelner Projekte zuständig. Engagierten Mitarbeitern bietet Lenze die Chance zur Weiterqualifizierung.Wer seit mindestens zwei Jahren im Unternehmen ist, kann am so genannten Lenze Development Program teilnehmen und sich auf Aufgaben in der strategischen Führung des Unternehmens vorbereiten. Daneben bietet Lenze zielgruppenorientierte Weiterbildungsmaßnahmen zum Beispiel für Führungskräfte an sowie ein Spektrum an Kursen und Seminaren für alle Mitarbeiter.
Einstieg mit langjähriger Branchen- und Führungserfahrung. Führungspositionen werden auch mit externen Bewerbern besetzt. Einstieg als akademischer Junior Professional. Gesucht werden Nachwuchskräfte mit abgeschlossenem Studium und erster Berufserfahrung in Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Informatik, Wirtschaftsinformatik, technische Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre.
Einstieg nach dem Hochschulstudium. Neben Junior Professionals stellt Lenze auch Hochschulabsolventen der Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Informatik, Wirtschaftsinformatik, technische Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Betriebswirtschaftslehre ein. Von Bewerbern werden Kommunikations- und Präsentationsstärke, Kenntnisse im Projekt- und Zeitmanagement, Teamfähigkeit und Flexibilität erwartet. Die Nachwuchskräfte steigen direkt in ihre jeweilige Zielfunktion ein. Das Bruttoeinstiegsgehalt liegt bei circa 39.000 Euro im Jahr, bei entsprechender Qualifikation auch höher.Abschlussarbeiten. Das Unternehmen betreut Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten. Angebote finden sich auf der Website, aber eigene Vorschläge der Studierenden sind auch gerne willkommen. Die Arbeiten werden mit 360 Euro monatlich vergütet und nach einem Punkteschema bewertet: Wer mit seinem Thema einen besonders großen Nutzen für das Unternehmen erbringt, darf mit einer Prämie von maximal 1.000 Euro rechnen.
Praktika. Lenze bietet nach Bedarf Praktika für Schüler und Studierende an. Besondere Qualifikationen werden nicht erwartet. Schüler bleiben üblicherweise mindestens zwei Wochen, Studierende sollten wenigstens zwei, besser aber drei bis sechs Monate einplanen. Schulpraktika werden nicht vergütet, Studenten im Grundstudium sowie Bachelor-Studenten bis zum Ende des vierten Semesters erhalten 310 Euro monatlich, Studenten im Hauptstudium, Bachelor-Studenten ab dem fünften Semester sowie Masterstudenten 620 Euro. Eine Werkstudententätigkeit wird mit 400 Euro im Monat vergütet. Auch Praktika im Ausland sind möglich: Interessierte können sich über die Zentrale in Deutschland bewerben.
Einstieg als Fachkraft. Nichtakademische Fachkräfte werden nach Bedarf eingestellt. Aktuelle Angebote finden sich auf der Website.Einstieg als Auszubildender. Lenze bildet Elektroniker für Geräte und Systeme, Industriekaufleute, Betriebswirte (Berufsakademie), Wirtschaftsinformatiker (Bachelor of Science), Fachinformatiker, Mechatroniker sowie Maschinen- und Anlagenführer aus. Eingestellt wird jeweils zum 1. August.